Besuch der BT01 in der Dombauhütte Xanten
Die Oberstufe der Bautechnischen Assistent*innen besuchte im Rahmen ihrer Themenreihe „Gotik“ die Dombauhütte
in Xanten. Die Dombauhüttenwaren die Werkstattverbände des gotischen Kathedralenbaus in Europa. Die Xantener
Dombauhütte ist eine von elf Werkstätten in der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister
und Hüttenmeister. Seit 2019 gehören die Dombauhütten zum Immateriellen Kulturerbe.
Bei der Begrüßung durch Dombaumeister Johannes Schubert konnten die Schüler*innen ein besonderes
Ausstellungsstück begutachten. Jede der elf europäischen Bauhütten hatte eine Verzierung aus heimischen Steinen
gefertigt, die dann zu einer großen Fiale zusammengesetzt wurde. Dieses imposante Ausstellungsstück wandert
nun von Dombauhütte zu Dombauhütte und war nun zufällig gerade in Xanten.
Anschließend ging es dann mit Steinmetzmeister Thorsten Knapp in und auf den Dom. In einer sehr unterhaltsamen
und kurzweiligen Führung zum Thema Baugeschichte des Doms konnten die Schülerinnen erfahren, dass die Steine
zum Bau des Doms noch aus der nahegelegenen römischen Stadt stammen und somit „recycelt“ wurden. Zu Beginn
der Bauphase war der gotische Baustil noch ein technisches Wunderwerk aus Strebepfeilern, Strebebögen und
Maßwerkfenstern. Herr Knapp: „Am Ende der Bauphase, ca. 250 Jahre nach Grundsteinlegung, kann man jedoch
erkennen, dass die Baumeister eigentlich keine Lust mehr auf den „altmodischen Baustil“ hatten und im Geiste schon
in der Renaissance weilten.“
Übrigens kann man in einer Dombauhütte auch ein freiwilliges soziales Jahr machen. Für geschichtlich Interessierte
bietet sich hier die Möglichkeit, fachliche Kenntnisse im Bereich Restauration, Steinbearbeitung oder Konservierung
zu erwerben.
Nähere Informationen hierzu: http://www.freiwilligesjahr-nrw.ijgd.de/
Antje Glenk